Liebe Patienten,
die hier dargestellten Informationen können das Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt und dessen Einschätzung Ihrer Beschwerden nicht ersetzen. Sie sollen dazu dienen, die Möglichkeiten der Methode „Hüftarthroskopie“ verständlich zu machen.
Das Hüftgelenk
Das Hüftgelenk ist das größte Kugelgelenk des Menschen; es wird gebildet vom Beckenknochen mit der Hüftpfanne und Oberschenkelkopf (Hüftkopf), die jeweils von einer Knorpelschicht überzogen sind. Das elastische Labrumgewebe liegt am Rand der Hüftpfanne zur Vergrößerung der Kontaktfläche und zur Erhöhung der Kraftübertragung. Die straffe Kapsel sowie Bänder sowie insbesondere die Becken-Hüftmuskulatur sichern die Stabilität des Gelenkes. Eine Schädigung der Hüftbinnen- und -randstrukturen führt bei gleichbleibender Belastung in der Regel zu vorzeitigem Gelenkverschleiß, zur Hüftarthrose (latein: Koxarthrose).
Wann ist die OP notwendig?
Wenn das Hüftgelenk bei Belastung, Bewegung oder in bestimmter Haltung (z. B. bei Hüftbeugung in sitzender Position) regelmässig schmerzt oder häufig ein Blockade- oder Fremdkörpergefühl im Hüftbereich auftritt kann bei Fehlschlagen der konservativen Therapie eine Arthroskopie zur Diagnosesicherung und gleichzeitigen Therapie indiziert sein.
In den meisten Fällen kann die Diagnose vorab durch eine Kernspintomographie (MRT) gesichert werden. Manchmal ist eine sogenannte Arthro-MRT mit Kontrastmittelgabe ins Gelenk erforderlich.
Wenn rechtzeitig eine Arthroskopie des Hüftgelenks erfolgt, können grössere Folgeeingriffe bis hin zur Endoprothesenoperation vermieden bzw. verzögert werden. Das Verfahren stellt für diese Patienten eine „Brückenlösung“ bis zur Implantation eines Kunstgelenkes dar. Sollte eine Erkrankung des Hüftgelenks in jüngerem Alter schon durch eine Arthoskopie therapierbar sein kann hierdurch ein Fortschreiten der Erkrankung stark verzögert werden.
Operationstechnik
Der Eingriff erfolgt meist in Vollnarkose und ist weitgehend unblutig. Über drei bis vier ca. 1 cm kleine Hautschnitte wird eine Kamera und kleine Operationsinstrumente eingeführt und die Bilder auf einen Monitor übertragen. Je nach Befund erfolgt dann die Therapie. Liegt ein Labrumriß vor kann der geschädigte Anteil ähnlich der Meniskuchirurgie am Kniegelenk entfernt werden. In vielen Fällen ist auch eine Naht des Labrums möglich. Knorpel- und Bandverletzungen können ebenfalls durch verschiedene Techniken behandelt werden. Bei einer Inkongruenz von Kopf – und Pfanne (Femoroacetabuläres Impingement FAI) kann arthroskopisch eine Knochenresektion zur Schaffung physiologischer anatomischer Vetrhältnisse durchgeführt werden.
Krankenhausaufenthalt
In der Regel wird eine Hüftgelenkspiegelung kurzstationär durchgeführt. Das bedeutet, Sie kommen am Tag der Operation in unser Krankenhaus und werden nach der Operation nach 3 bis 4 Tagen nach Hause entlassen.
Die Vorbereitung auf die Operation erfolgt einige Tage vorher und beinhaltet neben der Untersuchung, der Aufklärung über die Operation, dem Anfertigen neuer Röntgenbilder und der Laborkontrolle auch das Gespräch mit dem Narkosearzt.
Nachbehandlung
Nach der Operation ist eine krankengymnastische Übungsbehandlung mit Bewegungsübungen, Muskelkräfigung und Gangschulung besonders wichtig. Diese wird entweder durch uns oder Ihren weiterbehandelnden Arzt eingeleitet, um ein schnelles Erreichen der Gelenkfunktion zu gewährleisten. Ggf. ist eine Teilbelastung an Unterarmgehstützen erforderlich.
Komplikationen
Insgesamt ist die Hüftarthroskopi ein sicherer Eingriff. Genaue Angaben zu möglichen Komplikationen finden sie in unserer Publikation s00132-013-2119-8.
Pressestimmen
Profistürmer wieder flott gemacht („Märkische Allgemeine Mai 2010“)
„Jetzt habe ich keine Schmerzen mehr“ (Super Illu 2008)
Poster des AGA-Kongresses 2008 (Hüftarthroskopie bei residuellem Mb. Perthes)